Tokyo Motorcycle Show 2024

Japan Außeneinsatz für 1000PS

Tokio - eine faszinierende Metropole, die Einheimische und Touristen anzieht. Jährlich findet auch eine Motorradmesse - die Tokyo Motorcycle Show - statt, die alle Neuheiten präsentiert. Um zu sehen, was im Land der aufgehenden Sonne aktuell ist, haben wir uns unter die Massen gemischt.

Nicht verwechseln! Tokyo Motor Show vs. Tokyo Motorcycle Show

In der Weltpresse wird schon jeder einmal von der Tokyo Motor Show gelesen haben. Als jährliches Großevent präsentiert sie sich als Mobilitätsmesse, wo Auto- und Motorradhersteller zugleich ihre Innovationen der Zukunft präsentieren. Der klare Fokus auf Motorrad fällt hier weg. Deshalb haben wir uns für die Tokyo Motorcycle Show entschieden, die Neuheiten zum Thema Motorrad, Roller und Zubehör zeigt und damit etwas kleiner ausfällt. Doch wenn man in Tokyo von klein spricht, ist die Größe immer noch beeindruckend.

Hersteller lassen die Muskeln spielen

Auch wenn es "nur eine kleine" Messe sein soll, spielt die Tokyo Motorcycle Show aufgrund ihres enormen Ballungsraumes eine wichtige Rolle für den japanischen Markt. Dementsprechend groß die Präsenz namhafter Hersteller. Allen voran die "Big Four" - also Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Auch die bekannten europäischen Marken wie BMW Motorrad, Ducati und die KTM Gruppe, sowie Amerikas Marken Harley-Davidson und Indian Motorcycles sind vor Ort. Einzig die Piaggio Gruppe lässt den Besuch aus. Dafür bekommen wir auch Hersteller aus anderen asiatischen Ländern wie Felo, CFMOTO oder Brixton zu sehen. Im Fokus liegen aber klar die Motorräder und keine pompöse Show. Auf Messeständen, die sich mit jenen auf Europäischen Messen vergleichen lassen, können die Neuheiten 2024 bewundert werden.

Zeitgleich zeigen Zubehörsteller wie Öhlins spektakuläre Umbauten von Modellen, die wir ebenfalls auf Europas Straßen vermissen. Eine bekannte Kawasaki fällt uns dabei immer wieder auf: Die Z900RS gilt wohl auch in Japan zu den beliebten Custom-Motorrädern.

King of Custom! Kein Bike sahen wir so oft, wie die Z900RS.
King of Custom! Kein Bike sahen wir so oft, wie die Z900RS.

Besonderheiten für uns Europäer auf der Tokyo Motorcycle Show

Mit den auch bei uns üblichen Hersteller gehen viele bekannte Modelle einher. Doch dafür sind wir nicht um die halbe Welt geflogen! Wir interessieren uns für Bikes, die man in Europa nicht kaufen kann und die Lust auf eine Doppelstaatsbürgerschaft machen. Hier fällt vor allem auf, das solche Bikes in der Kategorie bis 500 Kubik zuhause sind. Typisch für den asiatischen Markt, findet man auch in Japan viele Motorräder, die bei uns in der A2-Klasse erhältlich wären - es aber nicht sind. Dazu gehören zahlreiche 250er Motorräder von 20 bis 30 PS, die es auf unserem Markt schwer hätten, da A2-Kunden gerne die vollen 48 PS fahren.

Doch manche Perlen dürften es schon gerne zu uns schaffen. Dazu gehören unter anderem folgende Bikes:

  • Hondas CT125 Hunter Cup: Ein Super Cub mit erhöhten Federwegen und Offroad-Allüren.
  • Kawasaki KLX230 SM: Eine A2-Supermoto auf Basis der Enduro KLX230.
  • Suzuki V-Strom 250SX: Die Standardversion war früher bei uns erhältlich und war ein herzerwärmendes Bike. Die SX wirkt nun moderner und könnte gut auf den Markt passen.
  • Harley-Davidson X350 / X500: A2-Naked Bikes mit Reihenzweizylinder. Wollen mit niedrigem Preis der Einstieg in die Marke sein.
Kompakte A2-Reiseenduro: Die Suzuki V-Strom 250SX gefällt!
Kompakte A2-Reiseenduro: Die Suzuki V-Strom 250SX gefällt!

Die Messe zeigt sich japanisch - also perfekt organisiert

Japan ist ein lautes Land. Nicht wegen dem Verkehr oder den Bewohnern, sondern wegen der permanenten Beschallung. So auch auf der Tokyo Motorcycle Show, wo nicht nur viel Musik aus den Lautsprechern bläst, sondern auch Ordnungshüter für die korrekte Organisation sorgen. Bereits bei der Zufahrt kann man sich nicht verlaufen, weil einem alle zehn Meter lautstark mitgeteilt wird, in welche Richtung es gehen soll. Im Eingangsbereich zieht sich dieses Bild fort und sogar vor jeder Rolltreppe steht eine zuständige Person, die dafür sorgt, dass die vorgegebene Schlange ruhig und gesittet aufwärts fahren kann. Was in unseren europäischen Augen vielleicht übertrieben wirken mag, zeigt sich aber als effizient. Es kommt zu keinem Stillstand und keinen Wartezeiten - der Menschenverkehr ist im Dauerfluss. Doch so zeigt sich das gesamte Land. Charmant geht es mit Recht und Ordnung zu und die Organisation wirft keine Unstimmigkeiten auf.

Entertainment und Versorgung überzeugen

Wem neue Motorräder nicht reichen, konnte sich auch auf Entertainment im Zuge der Messe freuen. So zeigte die Damenstaffel der Tokio Polizei eindrucksvoll ihr Können auf den lokalen Polizeimotorrädern, welche ebenfalls nicht mehr in Europa erhältlich sind: Honda CB1300S. Kulinarisch hat Japan auch so einiges zu bieten, was auf dem Open Air Foodcourt gezeigt wurde. Egal ob Spieße, Reisbowls, gefüllte Leckereien oder vieles weitere: An qualitativ hochwertigem Essen mangelt es auf der Tokyo Motorcycle Show nicht. Da lässt sich schnell vergessen, dass vier prall gefüllte Hallen auf einen warten...

Parkourfahrten der Tokio Polizei auf der Honda CB1300S, die in Japan noch zum Verkauf steht.
Parkourfahrten der Tokio Polizei auf der Honda CB1300S, die in Japan noch zum Verkauf steht.

1000PS Messerundgang in fünf Sprachen!

Um die Besonderheiten der Tokyo Motorcycle Show der gesamten Welt zu zeigen, sind wir bereits mit einem vielsprachigen Team angereist. Ich (Horvath) zeige Euch die Messe auf Deutsch, während Kollege Carlos auf Spanisch die Highlights der japanischen Messe zusammenfasst. Gemeinsam führen wir auch auf Englisch durch die Messehallen, Alessio wird die Nachbearbeitung und Übersetzung in Italienisch und Marek in Polnisch übernehmen. Die Videos zeigen die Highlights und besonderen Modelle, die wir auf den zahlreichen Messen in Mitteleuropa nicht zu Gesicht bekamen.

Bericht vom 23.03.2024 | 7.453 Aufrufe

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