MotoGP Jerez 2024 - Bagnaia und Marquez zurück!

Pecco Bagnaia siegt, Marc Marquez siegt fast

Wiederhole ich mich etwa, wenn ich auch beim MotoGP-Rennen im spanischen Jerez von einem absurden Spektakel schreibe? Es ist aber definitiv nicht gelogen, wenn man auch beim vierten Lauf aus dem Staunen einfach nicht herauskommt! Am Ende hat der amtierende Weltmeister Pecco Bagnaia die Nase vorn, aber auch Marc Marquez meldet sich zurück, während der WM-Führende Jorge Martin genau zur rechten Zeit schwächelt.

Es geht munter weiter mit den drehbuchverdächtigen Rennverläufen in der MotoGP! Anders lässt es sich kaum noch erklären, dass dem dominanten Jorge Martin in Führung liegend gerade im spanischen Jerez das Vorderrad einklappt und er somit den neuerlichen Punkteausbau nach dem Sprintsieg des Samstags einfach wegschmeißt. Am wichtigsten ist natürlich, dass der Pramac Ducati-Pilot unverletzt bleibt, für die siegeshungrigen Konkurrenten ist es aber ein gefundenes Fressen.

Marc Marquez bleibt beim Start Erster, Pecco Bagnaia schießt nach vorne

Den Start bekommt noch Marc Marquez mit seiner Vorjahres-Gresini Ducati am besten hin, er bleibt auf Platz 1. Dahinter spielt es sich aber schon ordentlich ab, den besten Run hat Francesco Pecco Bagnaia auf seiner Werks-Ducati, indem er vom 7. Startplatz aus gleich mal fünf Plätze nach wenigen Kurven gut macht und am Ende der ersten Runde von Marquez die Führung übernimmt. Doch bereits in der zweiten Runde sorgt wieder der achtfache Weltmeister für Action, natürlich will er sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, riskiert einen Angriff auf den Führenden Bagnaia und muss schließlich auch Jorge Martin mit der Pramac Ducati durchlassen. In Runde 4 geht dann auch noch Marco Bezzecchi mit der VR46-Ducati an Marquez vorbei - womit aber klarerweise noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist.

Jorge Martin legt zur Mitte des Rennens seine Pramac-Ducati in den Kies

Denn auch wenn das Feld einigermaßen sortiert wirkt, sorgen immer wieder Angriffe und unfassbare Schräglagen für Aufregung und die perfekte Würze in diesem Thriller. In Runde 11 ist es dann aber Jorge Martin, dem in Führung liegend das Vorderrad einklappt und den sicher geglaubten Durchmarsch nach dem Sieg im Sprintrennen am Vortag beendet. Ob Martins Ausfall etwas damit zu tun hat, ist natürlich unbewiesen, aber kurze Zeit später schickt sich Marc Marquez an, wieder nach vorne zu streben und kassiert Bezzecchi in der 14. Runde für Rang 2 hinter Bagnaia.

Marc Marquez geht beim MotoGP-Rennen in Jerez sogar in Führung!

Der ältere der beiden Marquez-Brüder sorgt schließlich auch für bis zur letzten Runde für Spannung, die Nummer 93 gibt sich nun mal ungern mit dem zweiten Platz zufrieden und so verringert Marc Marquez die Lücke zu Bagnaia immer mehr, bis er vier Runden vor Schluss seinen ersten Angriff auf den Italiener setzt und tatsächlich die Führung übernimmt. Dies allerdings nur ganz kurz, weil Bagnaia auf der Ideallinie sofort wieder kontert. Dieses Spielchen wird an der gleichen Stelle in den folgenden Runden erneut gespielt, lediglich in der letzten Runde ist der Abstand zum formidabel fahrenden Bagnaia zu groß und die Positionen sind gefestigt.

Pedro Acosta bekommt seinen ersten Dämpfer, macht aber 8 Plätze wieder gut

Der amtierende Weltmeister gewinnt den MotoGP-Lauf im spanischen Jerez also vor Marc Marquez und Marco Bezzecchi. Unscheinbarer aber absolut respektabler Vierter wird Alex Marquez, so wie sein Bruder auf einer Gresini Ducati, gefolgt von Enea Bastianini auf der zweiten Werks-Ducati - also dominant die ersten fünf Plätze für die Raketen aus Bologna. Erstes Fremdfabrikat ist der beste KTM-Fahrer Brad Binder auf Platz 6, dem aber gleich wieder die VR46-Ducati von Fabio di Giannantonio folgt. Die Top 10 komplettieren Miguel Oliveira auf der Trackhouse-Aprilia, Maverick Vinales auf der Werks-Aprilia und Pedro Acosta auf der Gasgas gebrandeten KTM. Letzterer war nun in Jerez zum ersten Mal seit Längerem nicht absolut sensationell unterwegs sondern einem Rookie würdig nicht gleich auf den vordersten Rängen. Zwischenzeitlich durch ein kleines Scharmützel mit Johann Zarco auf seiner LCR-Honda sogar auf Rang 18 zurückgereicht, machte der talentierte Spanier immerhin acht Plätze gut. Der beste Fahrer auf einem japanischen Fabrikat ist im Übrigen Joan Mir auf seiner Werks-Honda.

Jorge Martin bleibt zwar in Führung, macht die MotoGP-WM aber wieder spannend!

In der WM-Wertung macht es Jorge Martin mit seinem Nuller im Hauptrennen klarerweise herrlich spannend, sein Vorsprung, den er am Samstag noch mit dem Sprint-Sieg ausbauen kann, schrumpft auf gerade mal 17 Punkte vor dem zweitplatzierten Pecco Bagnaia. Rang 3 besetzt mit weiteren 5 Punkten weniger der zweite Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini, dahinter rangiert aber schon sensationell der Rookie Pedro Acosta mit gerade mal einem Pünktchen weniger. Dem WM-Fünften Maverick Vinales auf Aprilia fehlen bereits 29 Punkte auf Martin und mit 32 Punkten hinter dem WM-Führenden darf sich Marc Marquez nach gerade mal 4 von 21 WM-Wochenenden durchaus berechtigt Hoffnung auf die MotoGP-Krone am Ende der Saison machen.

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Bericht vom 29.04.2024 | 2.936 Aufrufe

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